Aktuelle Entwicklungen in Lateinamerika

Ist Theater ein Ausdrucksmittel für indigene in Kolumbien? Wie verhandelten die Mapuche mit der Krone Kastiliens? Und wie erklärt das dekoloniale Konzept der R-Existenz die Proteste gegen das Megaprojekt Interozeanischer Korridor am Isthmus von Tehuantepec in Südmexiko? Diese und weitere aktuelle Forschungsfragen diskutierten Nachwuchswissenschaftler:innen auf der Nachwuchstagung am 2. und 3. November im Tagungshaus Weingarten.

 

Die Tagung verband wissenschaftliche Erkenntnisse mit Überlegungen aus der Praxis. Dazu trugen unter anderem Doktorand:innen und Masterstudierende der Universität Bern, der Goethe-Universität Frankfurt sowie der Friedrich-Schiller-Universität und der Universität Bielefeld bei. Die Beiträge betonten die Bedeutung von Ungleichheit für Klimawandel und Gewalt. Der Historiker Prof. Reinaldo Funes (Universidad de la Habana), die Soziologen Prof. Horacio Machado (CONICET, Argentinien) und Prof:in Sofía Mendoza (Universidad de Guadalajara) sowie die Spezialistin für Epistemologien des Südens Dr. María Grace Salamanca (INAH-Mexiko) ordneten diese Fragen vor dem Hintergrund ein, dass Ungleichheit, Umwelt und Dekolonialität zu Schwerpunkten der Lateinamerikaforschung werden müssen. Zum Abschluss der Konferenz nahmen die jungen Forscher am lateinamerikanischen Weingarten-Kolloquium über das Anthropozän teil. Die Beiträge und Diskussionen zeigten, wie fruchtbar der Austausch zwischen lateinamerikanischen Professoren und Nachwuchswissenschaftler:innen ist.

Die Nachwuchstagung fand im Rahmen der Abschlusskonferenz des Labor drei Das Anthropozän als multiple Krise: Lateinamerikanische Perspektiven des Centro Maria Sibylla Merian de Estudios Latinoamericanos Avanzados (CALAS) statt. Die Nachwuchstagung wurde von Carolina Hormaza (Universität Bielefeld), Luis Bastidas (Universität Bayreuth), José Salguero (Universität Hamburg), Heike Wagner und Marie Ludewig (Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart) organisiert.